Klebstoffe

Nicht alle Klebstoffe sind für Kinder oder für das Arbeiten im Klassenraum geeignet. An diese Mittel werden besonders hohe ökologische und gesundheitliche Erwartungen gestellt. Problematisch sind hierbei die Klebstoffe, die lösungsmittelhaltig sind. Da die meisten auf dem Markt befindlichen Klebstoffe für einzelne Bastler oder Heimwerker konzipiert sind und somit die Problematik der Gruppenarbeit oft nicht berücksichtigen, haben wir die GLUO-Klebstoffe für das Arbeiten in der Gruppe entwickelt. Die Palette unserer GLUO-Klebstoffe umfasst Kleber auf wässriger Basis, auf organischer Lösungsmittel-Basis und auf lösungsmittelfreier Basis.

GLUO-Cellulose-Kleister

Dieser besonders preiswerte Kleber besteht aus Methylcellulose, die aus Holz gewonnen wird. GLUO-Cellulosekleister wird in Wasser aufgelöst und ist in einem geschlossenen Gefäß mehrere Wochen haltbar. Eingetrockneten Kleister können Sie jederzeit mit Wasser wieder auflösen, auch harte Kleisterpinsel werden so wieder weich. Kleister gilt als gesundheitlich unbedenklich, Reste können über das Abwasser entsorgt werden. Mit Kleister lassen sich alle Papiere und Pappen kleben. GLUO-Celluloseleim ist nicht nur ein idealer Papierklebstoff für die ersten Klebearbeiten mit kleinen Kindern, sondern wird auch als Bindemittel zur Herstellung von Malfarben oder Papiermaché verwendet.

GLUO-Schulkleber

GLUO-Schulkleber ist ein Dispersionsleim und klebt Papier, Holz, Textil, Bast und Styropor mit hoher Festigkeit. Die Dispersionsklebstoffe erkennt man an ihrer weißen Farbe und ihrem charakteristischen Geruch. GLUO-Schulkleber besteht aus einer Polyvinylacetat-Dispersion, das Konservierungsmittel ist zu 7 Promille Preventol. GLUO-Schulkleber ist gesundheitlich weitgehend unbedenklich und in jedem Fall einem stark lösungsmittelhaltigen Klebestoff wie z.B. GLUO-Alleskleber vorzuziehen. GLUO-Schulkleber trocknet durchsichtig auf. Noch nicht gehärteter Klebstoff ist auswaschbar. Im getrockneten Zustand lässt sich GLUO-Schulkleber bei 30° bis 60° mit Waschmitteln auswaschen.

GLUO-Alleskleber

Er ist zum schnellen Kleben von Papier, Pappe, Holz und Textil geeignet. Dieser lösungsmittelhaltige Klebstoff wird aus Polyvenylacetat hergestellt, wobei das Lösungsmittel Ethylacetat ist. Trotz der Problematik ist Alleskleber immer noch sehr beliebt, weil er sehr schnell trocknet. Beachten Sie bitte bei Anwendung dieses Klebstoffes, dass organische Lösungsmittel, ganz gleich welcher Art, auf das zentrale Nervensystem wirken, berauschen und somit auch gesundheitsschädlich sind. Bitte bedenken Sie auch: Gift ist eine Frage der Dosierung. Kinder sind wesentlich sensibler und anfälliger gegenüber Umwelteinflüssen als erwachsene Menschen. Auch wenn bei guter Lüftung im Freien gearbeitet wird, ist es nicht einzusehen, dass wir in Schulen, Kindergärten und zu Hause unseren Beitrag zu den 50.000 Tonnen Lösungsmitteln leisten, die jährlich allein durch Klebstoffe in die Atmosphäre gelangen. Bitte benutzen Sie daher GLUO-Alleskleber nur dann, wenn es auf besonders schnelle Verklebungen ankommt oder wenn Materialien verbunden werden sollen, die sonst nicht zusammenhalten. Flecken von Alleskleber können Sie durch Ausbügeln entfernen. Legen Sie dabei weißes Papier sowohl unter den befleckten Stoff als auch zwischen Stoff und Bügeleisen. In extremen Fällen können Flecken auch mit Aceton oder Klebstoffentfernern entfernt werden. Die auf dem Markt erhältlichen Mittel bestehen im wesentlichen aus Aceton, Ethylacetat, Methylacetat oder Alkoholen. Bei der Anwendung sollte möglichst sparsam mit ihnen umgegangen werden.

Klebestifte

Klebestifte sind sehr praktisch und ebenfalls gesundheitlich unbedenklich. Sie enthalten ähnliche Bestandteile wie die Dispersionsleime, jedoch wesentlich weniger Wasser. Die pastöse Konsistenz bewirken Seifenzusätze. Mit dem Klebestift lassen sich glatte Flächen aus Papier, Pappe, Holz und Filz schneller und sauberer zusammenkleben als mit Leim. Die aufwendige Verpackung aus Kunststoff kann in Frage gestellt werden.

Problematische Klebstoffe

Die Vielzahl der problematischen Klebstoffe ist groß. Da diese Klebstoffe immer noch im schulischen Bereich eingesetzt werden, wollen wir Sie auf folgende Problematik dieser Kleber aufmerksam machen, obwohl wir sie erst gar nicht in unserem Programm mitanbieten: Lösungsmittelhaltige Kontaktkleber gehören nicht in Kinderhände. Diese Kontaktkleber enthalten stark berauschende Lösemittel wie Toluol und Xylol, die erst weitgehend verdunsten müssen, ehe die Klebeflächen zusammengedrückt werden. Die sogenannten "Schnüffler" besorgen sich gerade diese Klebstoffarten, bzw. deren Verdünner, da ihre Lösungsmittel besonders stark berauschend wirken. Egal ob die Dämpfe nun absichtlich oder versehentlich eingeatmet werden, in jedem Fall sind gesundheitliche Schäden die Folge.

Sprühkleber wurden für besondere Anforderungen im graphischen Bereich entwickelt. Darin vereinigen sich fast sämtliche umweltschädlichen Eigenschaften: extrem hoher Lösungsmittelgehalt, Treibgas, sowie eine voluminöse Spraydose, die nach dem Verbrauch auf der Müllkippe landet. Hinzukommt, dass größere Mengen Klebstoff beim Sprühen eingeatmet werden können.

Schnüffeln

Es ist allgemein bekannt, dass bewusstseinsverändernde Drogen, aber auch andere stark wirksame Halluzinogene, die öffentlich zugänglich sind, unter Jugendlichen verbreitet sind. Eine große Zahl solcher organischer Lösungsmittel kann eine berauschende Wirkung haben. Die Form ihres Missbrauchs nennt man "schnüffeln". Außer den reinen Lösungsmitteln (Nitro- und Universalverdünner, Terpentin) eignen sich hierfür alle lösungsmittelhaltigen Haushaltsprodukte wie Klebstoffe, Farben und Farbsprays, Lacke, Reinigungsmittel, Desinfektionsmittel, Feuerzeugbenzin sowie Nagellack- und Fleckentferner, Wachslöser, Deodorants und Haarsprays.

Beim Schnüffeln wird eine geringe Menge Lösemittel in eine Plastiktüte geschüttet. Die darin entstehenden Dämpfe werden eingeatmet und erzeugen einen rauschartigen Zustand. In höheren Konzentrationen tritt Bewusstlosigkeit ein. Diese Wirkung entspricht in etwa der medizinischen Narkose mit dem Unterschied, dass die hier angesprochenen Verbindungen eine gefährliche Schädigung von Leber, Niere und Gehirn bewirken. Nach chronischer Schnüffelpraxis treten Sprachstörungen, Verwirrtheit, emotionale Enthemmtheit sowie andere psychische Veränderungen auf. Wenn Sie im konkreten Fall weiterführende Auskünfte zu diesem Thema haben möchten, verweisen wir auf die örtlichen Drogenberatungsstellen. Die folgende Tabelle enthält die wichtigsten Lösungsmittel, ihre Anwendungen und ihre Gefahren:

Stoff Anwendung Gefahr, Symptome
Aceton Nitrolacke, Klebstoffe Narkotisierende Wirkung
Benzol Verunreinigung in Toluol Narkotisierende Wirkung,
krebserregend
Butanol Lacke Narkotisierende Wirkung
Butylacetat Lacke Narkotisierende Wirkung
Ethylacetat Nitrolacke, Klebstoffe Narkotisierende Wirkung
Methanol Abbeitzer, Verdünner giftig, schädigt die Sehkraft
Methylisobutylketon Lacke Reizung der Augen und Nase
Methylethylketon Lacke Reizung der Schleimhäute
Perchlorethylen (Per-) Chemische Reinigung Leber-, Nierenschäden
Testbensin, Terpentinersatz Lacke, Verdünner Reizung der Schleimhäute,
akute Vergiftungen
Toluol, Xylol Kontaktklebstoffe Stark narkotisierende Wirkung, Krämpfe, psychische Störungen u. U. Todesfolge
1, 1,1-Trichlorethan Kontaktklebstoffe Narkotisierende Wirkung, in sehr hohen Konzentrationen tödlich
1, 1,2-Trichlorethylen Entfettungsmittel, Abbeizpaste Narkotisierende Wirkung, krebserzeugend

Hinweis

Lassen Sie Klebstoffe immer nur sparsam auftragen.

Eingetrocknete Klebestifte dürfen Sie in den Hausmüll werfen.

Die meisten einsatzfertigen Klebstoffe auf wässriger Basis enthalten geringe Mengen an Konservierungsstoffen, da sie sonst von Bakterien befallen und zersetzt würden. Daher sollten Sie auch bei der Verarbeitung dieser ansonsten unbedenklichen Klebstoffen ab und zu die Fenster öffnen und gut durchlüften.

Spezialkleber, wie Kontaktkleber, Sprühkleber, Zwei-Komponentenkleber und Sekundenkleber gehören nicht in die Hände von Kindern. Sollte ein Ausweichen auf andere Klebstoffe unmöglich sein, so achten Sie auf gute Durchlüftung. Reste von Spezialklebern gehören in den Sondermüll.

Versuchen Sie lösungsmittelhaltige Klebstoffe (GLUO-Alleskleber) zu vermeiden.

Riskant ist auch das häufig von Kindern aus "Spaß" betriebene Kauen von angetrocknetem Klebstoff.