Bleistifte

Der Name Bleistift stammt aus dem 14. Jahrhundert, den Anfängen der Papierherstellung in Deutschland. Damals benutzte man zum Schreiben sogenannte Silbergriffel, die aus einer Legierung von Zinn und Blei bestanden. Albrecht Dürer hat sein berühmtes Selbstbildnis 1484 mit einem solchen Griffel gezeichnet.

Im Jahre 1564 wurde in England ein intensiv schreibendes Mineral entdeckt, das Graphit. Dieses Graphit wurde in viereckige Stäbchen zersägt und später wegen seiner Zerbrechlichkeit in einen Holzmantel gehüllt. Den Namen "Bleistift" behielt man bei.

Die heutigen Bleistifte bestehen aus einer Ton/Graphit-Mine, die in zwei Holzhälften eingebettet ist. Hierzu wird der weiche Graphit mit Ton als Bindemittel vermischt und bei 1000 - 1200°C gebrannt. Je nach Härtegrad schwankt der Tongehalt zwischen etwa 25 % bei den weichsten und etwa 70 % bei den härtesten Stiften. Nach dem Brennen taucht man die porösen Graphitminen in flüssiges Fett oder Wachs, um die Gleitfähigkeit beim Schreiben zu verbessern. Außerdem wird dadurch die feine Schrift auf dem Papier nicht so leicht verwischt.

Offensichtlich bevorzugen wir Deutschen andere Schreibmittel, wie Kugelschreiber, Füller und Filzschreiber. Dabei hat ein Bleistift hervorragende Eigenschaften: Er kann nicht eintrocknen, lässt sich also jederzeit benutzen, sofern Spitzer oder Messer zum Anspitzen vorhanden sind. Die Strichstärke ist unabhängig von der Saugfähigkeit des Papiers und hängt in erster Linie von der Aufdruckstärke und der Härte ab. Man kann ganz leicht schattieren oder mit starken Linien kräftige Akzente setzen. Damit haben sich der Bleistift und auch der ihm verwandte Kohlestift einen festen Platz in der Kunst gesichert.

Bleistifte werden je nach Härte mit Buchstaben von B (weich) über HB (mittelhart) und F (fest) bis H (hart) gekennzeichnet. Eine weitere Unterteilung der harten Stifte findet durch Zahlen statt. Je härter die Mine ist, desto höher ist die Zahl. Die härtesten Stifte 10H - 7H werden für die Kartographie und für lithographische Zwecke verwendet. Die Härtegrade 6H bis H und F benutzt man für technische Zeichnungen. Zum Schreiben und Zeichnen eignen sich dann die Härtegrade HB, B, B2. Bei den weichen Stiften ist die Zahl um so größer, je weicher die Mine ist. Künstler und Architekten benutzen die Bleistifte 3B - 5B zum Skizzieren. Die ganz weichen Stifte 6B - 8B sind Zeichenstifte für Kernschatten und tuscheähnliche Schwärze.

Hinweis

Wegen seiner Ungiftigkeit eignet sich der Bleistift besonders gut für Kinder. Sie sollten allerdings aus dem Alter heraus sein, in dem sie noch alles in den Mund nehmen. Blei- und Buntstifte sind geeignet für Kinder ab 3 Jahre.

Das Knabbern an der lackierten Oberfläche ist zu vermeiden, da diese Überzugslacke gesundheitsschädigenden Pigmente enthalten können.